Es ist erwiesen, dass Hunde eine instinktive Wahrnehmung einer Unterzuckerung haben. Diese kann durch gezieltes Training gefördert werden, sodass ein Diabetikerwarnhund eine drohende Unterzuckerung oder Überzuckerung eines Diabetes Typ I erkrankten Menschen erkennt und ihn warnt, im Idealfall bevor ein rasanter Blutzuckerabfall stattfindet.
Aufgaben eines Diabetikerwarnhundes:
Ein Diabetikerwarnhund soll nicht nur im Idealfall die Unter- oder Überzuckerung noch in einem sehr frühen Stadium wahrnehmen, sondern dann auch gezielt durch zb. Kratzen, Stupsen, Bellen anzeigen. Zusätzlich kann es hilfreich sein, wenn der Hund in der Notsituation ein Diabetes-Erste-Hilfe-Set (Messgerät und Traubenzucker) zum Hundehalter oder einem Angehörigen bringt und eine Klingel mit Alarm betätigt, um Hilfe zu holen.
Es gibt 2 Möglichkeiten einen DiWaH auszubilden:
- Fremdausbildung
- Eigene Ausbildung
Bei der Fremdausbildung wird der Hund in einem Zentrum ausgebildet und kommt dann als fertiger DiWaH in eine Familie bzw. zum Diabetiker. Diese Hunde werden meiner Ansicht nach überteuert (bis zu 10.000,- Euro) verkauft.
Im Assistenzhundezentrum Chiemsee werden die Diabetiker bevorzugt angeleitet, ihre eigenen Hunde zum DiWaH auszubilden. Ich bin der Überzeugung, dass die Beziehung zw. Mensch und Hund auch eine wichtige Rolle spielt. Daher gehen wir individuell auf das jeweilige Mensch-Hund Team ein und konditionieren den Hund auf den Geruch der Unterzuckerung. Dabei gehen wir nach dem Konzept der Gründerin des Diabetikerwarnhund-Netzwerks (Hundezentrum Siegerland) vor.
Assistenzhunde mit Kenndecke
Es macht Sinn, dass „Hunde in Arbeit“ auch dementsprechend gekennzeichnet werden. Die Toleranz, Hunde mit Kenndecken in Ruhe zu lassen bzw. Ihnen Privilegien zuteil werden zu lassen wird immer mehr.
Deshalb gibt es natürlich auch bei uns eine Kenndecke mit der dementsprechenden Kennzeichnung des Diabetikerwarnhundes. Die Berechtigung zum Tragen dieser Kenndecke erhält NUR derjenige, der auch die Prüfung macht und besteht.
Der fertig augebildete Diabetikerwarnhund gehört zu den Assistenzhunden und sollte deshalb in der Öffenlichkeit nicht auffallen und absolut „alltagstauglich“ sein.